Meine Geschichte (Teil 1)

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Ich wurde am 22. April 2006 geboren und bin ein Lewitzer-Pinto. Aber ich hatte bislang ein Problem in meinem Leben: Keiner hat mich verstanden und ich wurde auch noch nie richtig geliebt. Mein jetziges Frauchen sagt, ich sei eben „anders“. Ich hab keine Ahnung, wie sie das meint, weil ich bin eigentlich so, wie ich schon immer war. Aber ich fühlte mich bislang in meinem Leben auch immer ziemlich allein, ich wusste eigentlich noch nie, zu wem ich gehöre, weil es bislang nur wenige Menschen gab, die sagten „Du gehörst zu uns“.

Durch diese Umstände kam ich zur Katzenhilfe Westerwald e.V., was vielleicht mein Glück war, denn dort gab es Menschen, denen mein Wohl am Herzen lag. Genauso wie meinem Kumpel Pablo übrigens, einem Shetty-Wallach. Allerdings, auch dort konnte ich nicht ewig bleiben, denn wie der Vereinsname schon sagt, dort kümmert man sich vorrangig um Katzen.

Da passte es sich gut, dass mein jetziges Frauchen auf der Suche war nach einem Kumpel für ihr eigenes Pferd (Haflinger-Wallach Snoopy), der kurz zuvor seinen langjährigen Kumpel verloren hatte. So kam man ins Gespräch und nachdem es eigentlich erst nur um mich ging, entschied man sich, mich und auch Pablo in die Heide zu holen.

Zusammen mit Snoopy und Hoschi dem Schaf bildeten wir ab sofort eine neue Wohngemeinschaft. Und egal, wie blöd ich mich da aufführte, man schickte mich komischerweise nicht wieder weg. Frauchen sagt zwar immer, ich sei das dickfälliges Pony, was ihr je untergekommen sei, aber ich blieb und irgendwie hatte ich mehr und mehr das Gefühl, dass sie mich trotzdem oder gerade deswegen mochte.

In dieser neuen Heimat kam es mit anderen Menschen, die mich nicht wirklich mochten, zum Streit, so dass feststand, aus dem Stall müssen wir weg. Ich war mir allerdings nicht ganz sicher, was „Wir“ bedeutet, denn ihr müsst wissen, dass unser Frauchen offiziell nur Besitzerin von Snoopy ist. Pablo und ich gehören weiterhin der Katzenhilfe. Für mich war klar, dass Frauchen nun ihren Snoopy einpacken und gehen wird. Es war bislang eigentlich immer so, dass ich irgendwie auf der Strecke blieb. Und so kam es dann auch, Pablo und ich sollten nach Flensburg gebracht werden.

Aber, da hatten wir die Rechnung ohne unser Frauchen gemacht, die sagte: „Ich nehm alle drei mit“ – auch mich. Ehrlich? Sowas hatte ich noch nie erlebt.

Es folgten drei nervenaufreibende Wochen für uns alle, denn es gab Menschen, die uns Steine in den Weg warfen und um jeden Preis verhindern wollten, dass wir in unsere neue Heimat wechseln. Frauchen hätte mit Snoopy theoretisch gehen können. Pablo und mich hätte sie dalassen müssen – was sie aber nicht tat.

Irgendwann setzte sie sich durch und „entführte“ und quasi in einer Nacht- und Nebelaktion. Also es war jetzt keine echte Entführung, denn von unseren Eigentümern hatte sie ja das Okay und auch den vollen Rückenhalt. Nur andere Menschen, denen wir eigentlich vollkommen egal waren, meinten, sie könnten aus reiner Gehässigkeit verhindern, dass wir zusammen umziehen. Aber sie haben sich geirrt und auf einem Mittwoch abend packten wir unsere Sachen und ging. Wir waren einfach weg und für uns war das Kapitel damit erledigt.

Für mich war es ein Gefühl, dass ich noch nie hatte: Die Menschen, denen ich vertraute, gingen, aber ich ging mit. Sonst ging immer nur ich oder man ließ mich allein. Aber diesmal stand es gar nicht zur Diskussion, entweder wir alle gemeinsam oder niemand. Das muss Liebe sein und zum ersten Mal in meinem Leben gehöre ich dazu – ohne Wenn und Aber.

Könnt Ihr Euch vorstellen, was für ein schönes Gefühl das ist?

Foto: Mit meinen Kumpels (einer fehlt)

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Ein Kommentar

  1. Yuppy sag mal deinem neuen Frauen das sie ein ganz toller Mensch ist !
    Schön das du endlich ein liebevolles Zuhause gefunden hast.
    Deine Geschichte ist sehr ergreifend…aber sie hat ein Happy-End und nur das zählt.
    LG Angelika.

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