Kennt Ihr das Pferde-Lemminge-Spiel? Das spielen das Heidepony und seine Kumpels, jetzt wo die Sommer-Weidesison zu Ende ist und sie in den Winterstall umgezogen sind, total gerne. Im besagten WInterstall gibt es die die Möglichkeit zum Grasen in unserem so genannten Apfelgarten. Dieser Bereich heißt so, weil dort ein paar Apfelbäume stehen. Da darf die Rasselband am Tag drauf weiden. Nachts wird da abgesperrt, dann sind sie auf unserem so genannten Paddock oder wie auch immer man den Bereich nennen möchte.
Und mit dem abendlichen Reinholen fängt das Spiel jedes Mal an. Wenn man alleine im Dunklen sechs Pferde dort runterlocken muss, dann wird man kreativ. Im Normalfall klappt es ganz gut, ein bestimmtes Pferd am Halfter runterzuholen, dann folgen die anderen automatisch… also zumindest die größeren, die Shettys muss man dann nochmal getrennt voneinander drum bitten. So der Idealfall.
An manchen Tagen haben die Pferde aber auch keine Lust, den Apfelgarten zu verlassen. Dann holt man die Warmblut-Stute runter und Snoopy folgt seiner Geliebten. Dann geht man wieder los, holt den zweiten Haflinger und das Heidepony kommt hinterher. Allerdings kann man auch Pech haben, dass zwischenzeitlich Snoopy und seine Geliebte wieder durch den Eingang durchflutschen. Also auf ein Neues: Geliebte runter, Snoopy folgt, Heidepony fluscht wieder durch den Eingang. Haflinger Nr. 2 ist zum Glück zu verpeilt, um zu kapieren, wie man wieder in den Apfelgarten kommt. Also das Heidepony wieder runter, Haflinger 2 wittert seine Chance und will sich durch den Eingang quetschen, was man geschickt zu verhindern weiß, wodurch das Heidepony aber seine Chance wittert und auf dem Absatz kehrt macht und zack wieder in die hinterste Ecke der Apfelwiese flüchtet.
Ok, Planänderungen: Erstmal die Shettys. Hierbei ist es allerdings egal, wen man als Erstes holt. Die beiden sind völlig autark voneinander und haben nur eins im Kopf: Fressen, im Zweifel auch ohne die Kumpel. Man hat also den Einäugigen runter und versucht nun auch Pablo irgendwie runter zu bekommen. Diese Gelegenheit nutzt dann der Einäugige, um Anlauf auf die unterste Zaunlitze zu nehmen. Snoopy, seine Geliebte und Haflinger 2 sind inzwischen auch wieder vor dem Ausgang versammelt, woraufhin der Einäugige sich bedrängt fühlt und überlegt, in den Apfelgarten zu flüchten. Zum Glück reicht hier ein lautes „Nein“ und er nimmt Abstand von dem Versuch.
Währenddessen schiebt man irgendwie Pablo durch den Eingang, der dann genau davor parkt, so dass es kein Vor und kein Zurück mehr gibt.
So kann das nicht weitergehen: Wenn man jetzt den Ein- oder Ausgang öffnet, wird man von Snoopy elegant über den Haufen gerannt, seine Geliebte übersieht einen, natürlich aus Versehen, komplett und Haflinger 2 weiß grundsätzlich nicht, was gerade abgeht und latscht einem, dämlich wie er veranlagt ist, mit Sicherheit auf den Fuß, bemerkt dann seinen Fehler, springt mit seinem „Oh Gott, was hab ich gemacht, das wollte ich nicht, Entschuldigung“-Blick zurück, landet dabei rückwärts in Snoopy, der ihm einen Biss in den Allerwertesten verpasst, woraufhin Haflinger 2 wieder vorwärts hüpft, diesmal auf dem anderen Fuß landet. Vor Schmerz lässt man die Litzen zum Apfelgarten los, mit dem Erfolg: Alle Pferde sind wieder dort, wo sie eigentlich nicht mehr sein sollen… außer das Heidepony und die Shettys. Die stehen plötzlich an den Heuraufen und beklagen sich darüber, dass man immer noch kein Heu nachgelegt hat. Und während man selber noch vor Schmerz im Fuß hüpfend am Apfelgarten steht, sind plötzlich alle Pferde im „Nachtbereich“.
Ich garantiere Euch: Heute wird jedes Pferd einzeln runtergeholt und der Eingang jedes Mal komplett verschlossen, damit jeder da bleibt, wo er hingehört.
Foto: Ich glaube, Pablo will uns irgendwas sagen